Steinkohle FAQ

Was ist Steinkohle und wie ist sie entstanden?

Steinkohle ist schwarzes, festes Gestein, das über Jahrmillionen aus verrottenden Pflanzenresten entstanden ist. Vor 250-350 Millionen Jahren gab es große Sumpfwälder. Diese starben mit der Zeit ab und hinterliesen Biomasse, ähnlich einem Torfmoor. Diese Böden wurden dann durch andere Sedimente überdeckt. Durch Luftabschluss, hohen Druck und hohe Temperaturen wurde das Ganze verdichtet und schließlich zu Kohle. Jetzt liegt sie tief im Boden in sogenannten Flözen vor.


Wo gibt es Steinkohle?

Steinkohle gibt es in vielen Regionen der Welt und auf jedem Kontinent. Besonders große Vorkommen liegen in China, den USA und Indien. Steinkohle gibt es aber auch in Russland, Kolumbien, Südafrika, Australien, Polen, der Ukraine und in Deutschland.


Wie wird die Steinkohle abgebaut?

Die Steinkohle kann sowohl „unter Tage“ (in Minen), als auch „über Tage“ (in Tagebauen) abgebaut werden. Für die Tagebaue werden zum Beispiel in Kolumbien und Russland gigantische Landstriche zerstört, wodurch ganze indigene Gemeinschaften ihr Land und damit ihre Lebensgrundlage verlieren.

In Deutschland wurde Steinkohle in Minen unter Tage abgebaut. Die letzten wurden jedoch 2018 geschlossen, weil die Arbeits- und Umweltschutzstandards zu hoch waren und sie damit zu teuer wurden. Seither bezieht Deuschland seine Kohle aus Russland, Australien, den USA, Südafrika und Kolumbien. Durch den Transport fallen weitere Emissionen und Umweltschäden an. Die Abbaubedingungen und die Zerstörung vor Ort sind desaströs.

Wie wird Steinkohle genutzt?

Steinkohle wird in Kraftwerken verbrannt, um damit Wasser zum verdampfen zu bringen. Dieser Dampf treibt Turbinen an, die wiederum Strom erzeugen. Der Wirkungsgrad bei der Stromerzeugung liegt aber nur bei rechnerisch 46%, der reale Wert ist meist deutlich geringer. Steinkohle wird auch in der Eisenproduktion eingesetzt.


Wie schadet die Steinkohle der Umwelt?

Bei der Verbrennung der Steinkohle werden große Mengen an Kohlenstoffdioxid (CO2) frei. Für eine produzierte Kilowattstunde Strom werden 340g CO2 ausgestoßen. 

Das ist eíne ganze Menge. Allein in Baden-Württemberg machen die vier Steinkohlekraftwerke in Mannheim, Heilbronn, Altbach und Karlsruhe 20% der CO2 Emissionen des ganzen Bundeslandes aus. 

Sie erzeugen weniger als 30% des Stroms, sind jedoch für deutlich mehr als 80% der CO2-Emissionen im Energiesektor verantwortlich.

Doch nicht nur Kohlenstoffdioxid entsteht bei der Verbrennung, sondern extrem gesundheitsschädliche Stoffe wie Stickoxide, Schwefeldioxid, Quecksilber, Arsen und Dioxine. 


Quellen: 

https://de.wikipedia.org/wiki/Steinkohle
https://stillburning.net/https://mannheim-kohlefrei.de
https://www.bund-bawue.de/fileadmin/bawue/Dokumente/Themen/Klima_und_Energie/2019_Flyer_Steinkohle_Web.pdf
https://www.statistik-bw.de/Service/Veroeff/Monatshefte/PDF/Beitrag19_10_01.pdf