Unser Selbstverständnis


Wer sind wir?

Wir sind eine Gruppe junger Menschen, die bei der massiven Zerstörung und Ausbeutung unserer Erde nicht länger tatenlos zusehen wollen. Unsere Aktion soll auf die desaströsen Folgen der Verstromung von Steinkohle aufmerksam machen, die Notwendigkeit eines sofortigen Stopps der fossilen Energieträger verdeutlichen und eine Öffentlichkeit für verschiedene mit dem Steinkohleabbau verknüpften Problematiken schaffen. Außerdem soll die Aktion auch direkt wirken. Jedes Kilo CO2, das aufgrund von unserer Blockade weniger ausgestoßen wird, ist ein erster wichtiger Schritt. 

Wir können uns aufgrund unserer Biographie als weiße Menschen, die im privilegierten globalen Norden aufgewachsen sind, keine Vorstellung davon machen, wie es ist, mit dem Abbau von Steinkohle unter menschenunwürdigen Bedingungen, der Zerstörung des Wohnraums und der Lebensgrundlage direkt konfrontiert zu sein. 

Wir können nicht selbst von den Bedingungen in Kolumbien, Russland oder den USA erzählen oder von Orten, an denen die Folgen des Klimawandels weitaus spürbarer sind als hier in Europa. Wir können nicht aus einer nichtweißen Perspektive sprechen. Daher wollen wir versuchen, uns in den Hintergrund zu stellen und andere sprechen zu lassen. 

Wir bekommen die Folgen des Klimawandels am persönlichen Leib nur in sehr abgeschwächter Form zu spüren. Jedoch leben wir in einer Region der Welt, die mit ihrer Lebensweise zu den Hauptverursachenden des Klimawandels gehört.

Wir wollen da ansetzen, wo Menschen die Folgen des Klimawandels getrost in ihrer Lebensführung vergessen können, indem sie sich mit Sachen ablenken, die genau diesen Kliamwandel befeuern.

Grenzen Kohle Macht abschaffen!

Wir wollen die Kritik am GKM und der Verbrennung von Steinkohle auf verschiedenen Ebenen erweitern und nutzen, um die Komplexität der Klimakrise im Zusammenhang mit unserem kapitalistischen Wirtschaftssystem und den damit einhergehenden Ausbeutungs- und Machtverhältnissen weltweit aufzuzeigen. 

So lange ein Wirtschaftssystem grenzenloses Wachstum als Grundlage hat, stehen wirtschaftliche Interessen immer in Konflikt mit dem Schutz der Natur und ihren begrenzten Ressourcen. Die Ausbeutung der Natur ist also obligatorisch. Ein europäisches Unternehmen, dessen Profite durch örtliche Umweltvorschriften gefährdet sind, verlagert seinen Standort kurzerhand in Länder, in denen diese Vorschriften nicht gelten. Unser feinsäuberlich getrennter Plastikmüll wird beispielsweise zu Großteilen nach Asien verschifft, um dort verbrannt zu werden.

Die Klimakrise ist ein globales Problem und muss über Ländergrenzen hinaus und frei von wirtschaftlichen Interessen angegangen werden. 

Wir können nur für uns sprechen, das, was ist, kritisieren und die damit verbundenen Probleme aufzeigen, indem wir die Betroffenen zu Wort kommen lassen. Komplett ausgearbeitete Lösungsvorschläge können wir allein jedoch nicht präsentieren. Vielmehr glauben wir, dass zukunftsfähige Lösungen nur von vielen Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen entworfen werden können und es nie den ultimativen und unveränderlichen Plan für die Ewigkeit geben kann.

Wir sind uns aber sehr sicher, dass ein Teil einer Lösung für die Erde und ihre Lebewesen, der Stopp des zerstörerischen Abbaus und der Verbrennung von Steinkohle sein wird. Damit wollen wir schonmal anfangen und die Verbrennung hier und jetzt stoppen.